Nikotinentzug – Praktische Tipps um die Sucht zu beenden

Rauchen aufhören!

Was bedeutet Nikotinentzug

Unter einem Nikotinentzug versteht man den Prozess, in welchem das Nikotin deinen Körper weitgehend verlässt. Wenn du endlich mit dem Rauchen aufhören möchtest, dann gilt es sicherlich viel Selbstdisziplin und Willensstärke zu beweisen. Denn mit dem Rauchen aufzuhören ist nämlich wesentlich schwieriger als damit anzufangen. Doch für ein gesundes und vitales Leben lohnt sich der Schritt.

“Kümmere Dich um Deinen Körper. Er ist der einzige Ort, den Du zum Leben hast.“

Der Entzug setzt sich schon nach einigen Stunden deiner letzten Zigarette ein. Du wirst unruhig. Du bist gereizt und möchtest eigentlich nichts anderes als rauchen. Doch wer es wirklich schaffen will, muss nun stark bleiben. Ich weiß, leichter gesagt als getan.
Es gilt jedoch den inneren Schweinehund zu überwinden. Die Sucht zu besiegen und nicht mehr nach der Kippe zu greifen.

Dein Körper und Psyche befreien sich nun von der dich quälenden und krankmachenden Leidenschaft. Das Nikotin wird bereits innerhalb eines Zeitraums von ca. 2 Stunden, Stück für Stück abgebaut.
Doch das Gehirn hat sich leider an die Nikotinzufuhr angepasst. Nun kann bei dir eine große Bandbreite an Symptomen auftreten.

Die meisten Nebenwirkungen beim Entzug hängen allerdings mit einem veränderten Blutzuckerspiegel zusammen. Dies verschwinden aber spätestens zwei Wochen nach deiner letzten Zigarette. Schlafstörungen, allgemeine Gereiztheit und gesteigerter Appetit sind bei vielen Rauchern allerdings sehr gefürchtet.

Nikotinentzug was passiert im Körper

Der körperliche Entzug ist in den ersten 74 Stunden sehr intensiv. Klingt dann aber zum Glück nach und nach ab. In sehr hartnäckigen Fällen kann es weitaus auch über 30 Tagen dauern. Dann sind jedoch die meisten körperliche Entzugserscheinungen vorbei. Erwähnenswert sind übrigens Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Herzrasen oder Schlafstörungen.

Der mentale Entzug ist allerdings der schwierigere Teil für viele Rauchausteiger. Dieser kann in bestimmten Fällen sogar mehrere Monate andauern. Es ist ratsam Stress bestmöglich zu vermeiden. Mithilfe von Meditations– und Entspannungsübungen kannst du dem mentalen Nikotinentzug entgegenwirken. Auch positive Ablenkungen in diversen Formen wie beispielsweise Sport, Hobby, Wandern, können dich nachhaltig positiv beeinflussen.

Entzug  und Entzugserscheinungen, sind heute keine Gründe mehr, um als Entschuldigung weiterhin aktiv zu rauchen. Moderne Medizin und viele Tausende von Ex -Rauchern haben es dir vorgezeigt wie es möglich sein kann. Für jeden Raucher gibt es Hoffnung. Du hast eine gute Chance auf eine erfolgreiche Rauch-Entwöhnung. Man muss es nur wagen und sich darauf einstellen. Dein Körper wird sicherlich zunächst gegen den Nikotinentzug rebellieren und protestieren. Doch ist der Nikotinentzug erst einmal überwunden, dann weiß man, wofür man das alles auf sich genommen hat.

Welche Beschwerden bei Nikotinentzug

Reizbarkeit

Die Reizbarkeit ist ein sehr häufiges Symptom bei einem Entzug. Die Betroffenen neigen nachts zu Schlafstörungen und reagieren auf den Schlafmangel weitgehend sehr gereizt. Das Ergebnis sind Schwankungen deiner Stimmung und Aggressionsschübe. Diese Schwankungen sind nicht nur für den Betroffenen eine unbequeme Angelegenheit. Es ist auch folglich für den Lebenspartner oder andere Angehörige sehr anstrengend.

Depression

Depressionen sind sehr häufige Symptome beim Rauchausstieg, und können bis zu 3 Monate anhalten. Grund dafür ist, dass dein Gehirn über Jahre hinweg gelernt hat Glückshormone beim rauchen auszuschütten. Das Umgewöhnen dauert halt seine Zeit.

Müdigkeit und Schlafstörungen

Ebenfalls charakteristisch ist die durchgehende Tagesmüdigkeit. Diese kann später paradoxerweise nachts in Schlafstörungen umswitchen. Begründen lässt sich dies unter anderem durch die anhaltende Unruhe. Auch die Störungen deines Stoffwechselhaushalts ist dafür verantwortlich. Die Schlafstörung kann nach dem Rauchstopp leider mehrere Wochen andauern. Jeder Mensch ist anders und reagiert auf gewisse Umstände dementsprechend auch anders.

Gewichtszunahme

Um den Mangel an Nikotin zu kompensieren, greifen demnach einige Betroffene gerne auf eine Ersatzdroge zurück. Weitgehend auch um sich von den begleitenden Nebenwirkungen eines Nikotinentzugs abzulenken. Insbesondere kommen dabei oft Süßigkeiten ins Spiel. Folglich kann bei dir dabei zu einer ungewollten Gewichtszunahme kommen.
Jedoch wird eine Gewichtszunahme bei einem Nikotinentzug nicht immer und ausnahmslos durch ein unkontrolliertes Essverhalten herbeigeführt. Denn alleine das Ausbleiben von Nikotin als Kalorien verbrennende Substanz kann zu einer Zunahme des Körpergewichts führen. Wenn du dich also dafür entscheidest mit dem Rauchen aufzuhören, so achte doch bitte auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung.

Nikotinentzug

Wie läuft der Nikotinentzug ab

„Was wir am nötigsten brauchen, ist ein Mensch, welcher uns zwingt, das zu tun, das wir können.“ – Waldo Emerson –

Nach ca. 20 Minuten:

Dein Blutdruck erreicht einen Wert nahe dem vor deiner letzten Zigarette. Die Durchblutung deines Körpers verbessert sich grundlegend. Deine Körpertemperatur normalisiert sich. 

Nach ca. 8 Stunden:

Dein Kohlenstoffmonoxidspiegel im Blut sinkt wieder auf sein normales, somit gesundes Niveau.

Nach ca. 24 Stunden:

Dein Herzinfarktrisiko sinkt inzwischen stark nach unten.

Nach ca. 48 Stunden:

Deine Geruchs- und Geschmacksrezeptoren regenerieren und verbessern sich. Gerüche und Düfte werden von dir wieder besser wahrgenommen. Auch dein Geschmackssinn verbessert sich zu deinem Erstauen.

Ab ca. 2 Wochen:

Dein Blutkreislauf stabilisiert sich merklich zum Positiven. Deine Lungenfunktion erhöht sich um gute 30 Prozent.

Nach ca. 1 bis 9 Monaten:

Hustenanfälle reduzieren sich. Kurzatmigkeit und Abgeschlagenheit werden immerhin schon vermindert. Die Flimmerhärchen der Lunge fangen an normal zu funktionieren. Es kann ein hustender Schleimabbau erfolgen. Zudem reinigt und regeneriert sich dein Lunge von Tag zu Tag. Deine Infektionsgefahr sinkt weiterhin in spürbaren Abständen.

Nach ca. einem Jahr:

Dein Risiko einer Herzerkrankung ist nur noch halb so hoch wie das Risiko eines Rauchers welcher durchgehend am rauchen ist.

Nach ca. 5 Jahren:

Langsam aber sicher, sinkt spürbar dein Schlaganfall-Risiko.

Nach ca. 10 Jahren:

Der Krebs an Mund, Luft- und Speiseröhre droht dir nur noch halb so stark wie beispielsweise einem Raucher.

Nach ca. 15 Jahren:

Die Durchblutung deiner Herzmuskulatur ist übrigens wieder auf dem Niveau eines Nichtrauchers.

(Quelle: American Cancer Society)

Was lindert Nikotinentzug

Es gibt einige Hilfsmittel, welche dir helfen können den Ausstieg zu erleichtern. Als ein möglicher Versuch zur deiner Nikotinentwöhnung ​eignet sich das Nikotinpflaster. Das Pflaster ist eine Nikotinersatztherapie. Deinem Körper wird NICHT von heute auf morgen das Nikotin durch den Verzicht auf Zigaretten genommen. In geringer Dosierung wird nun das Nikotin durch das Pflaster weiter zugeführt.

Zudem gibt das Pflaster nur reines Nikotin an deinen Körper ab.  Alle anderen in einer Zigarette enthaltenen schädlichen Stoffe wie Teer oder Kohlenmonoxid fallen weg. Das Pflaster wird ganz einfach auf deine Haut angebracht und haftet dort mehrere Stunden. Es stellt sicher dass dein Nikotinspiegel im Blut gleich bleibt. Es fällt in kleinen Schritten nach und nach ab. Dies wird gewährleistet, indem es die Pflaster in verschiedenen Dosierungen zu kaufen gibt. Diese können dann unterschiedlich lange von dir auf der Haut getragen werden.

Diese Entwöhnungskur eignet sich für dich nur, wenn du mittelstark bis stark  Zigaretten abhängig bist. Das heißt, wenn du mehr als 10 Zigaretten pro Tag rauchst.

Die Präparate gibt es in drei verschiedenen Stärken zu kaufen. Die Pflaster sollen je nach Stärke 10, 20 oder 30 am Tag gerauchte Zigaretten ersetzen. Das Pflaster baut nach dem Auftragen auf der Haut innerhalb von einer halben Stunde bis Stunde den Nikotinspiegel auf. Es hält diesen dann durch gleichmäßige Nikotinabgabe auf gleichem Niveau.

Was erleichtert Nikotinentzug

Die Nikotinersatztherapie ist eine gewöhnliche Methode, um dem Körper erst einmal an andere Aufnahmemöglichkeiten zu gewöhnen.

Um mit dem Rauchen aufzuhören, hast du einige Optionen zur Verfügung.

Anbei eine kleine Auswahl:

 

 

Nikotinpflaster:

Das Nikotinpflaster ist wie schon erwähnt, vielleicht das gebräuchlichste und bekannteste Hilfsmittel.

Ein Nikotinpflaster ist ein Pflaster Einnahmesystem (transdermales), welches über die Haut aufgenommen wird.

Nikotinkaugummis, Pastillen, Sprays und Inhaliergeräte:

Auch diese Hilfsmittel sind dazu gedacht, eine kontrollierte Menge an Nikotin freizusetzen. Auf diese Art kannst du erst einmal von den Zigaretten entwöhnt werden und das Verlangen wird kontrollierbar.

Pro und Kontra dieser Hilfsmittel:

Wie bei allen Produkten zur Raucherentwöhnung, gibt es auch Pro und Kontra für solche Hilfsmittel. Hier sind ein Paar aufgelistet:

  • Diese Hilfsmittel liefern deinem Körper Nikotin ohne zu Rauchen. Die schädlichen Substanzen, die du sonst in Zigaretten mit rauchst, fallen weg. Zu erwähnen sind unter anderem Teer, Kadmium und Ammoniak.
  • Manche Rauchaussteiger übertreiben es beim Gebrauch dieser Hilfsmittel. Sie benutzen zu viele Pflaster. Benutzen es zu lange. Verringern nicht die Dosis.

Natürlich kannst du selber, für dich eine eigene Entscheidung treffen, ob du diese Hilfsmittel nutzen möchtest oder nicht.

Haferwasser

Ein altes Heilmittel gegen Rauchverlangen ist Haferwasser. Deine Entzugserscheinungen wie Hunger und Gereiztheit werden schnell gestoppt.

Man weicht einen Esslöffel Haferflocken in 500ml Wasser. Über Nacht einweichen lassen und am nächsten Morgen 10 Minuten abkochen. Nach dem abkochen den Sud abseihen. Wenn du Schmach hast, einen Schluck davon trinken.

Welche Vitamine bei Nikotinentzug

„Error 404: Cagarette not found!“

Eine Vitaminkur bei Nikotinentzug verringert das Bedürfnis nach einer Zigarette!

Die Wirkstoffe im Tabak wirken ja ähnlich wie der im Hirn produzierte Botenstoff Acetylcholin. Diese sorgen für dein Wohlgefühl bzw. eine Verbesserung deiner Stimmung. Durch eine Vitaminkur wird die natürliche Produktion von diesem Botenstoff angeregt. Das Ziel dieser Kur ist daher das Bedürfnis nach einer Zigarette  zu verringern.

Mit der täglichen Einnahme werden die Entzugserscheinungen gänzlich beseitigen oder zumindest deutlich abgemildert.

Du kannst mit folgenden Präparaten starten:

Vitamin-B-Komplex:   3-mal täglich 1 Tablette.

Der Vitamin-B-Komplex sollte aus Vitamin B12, Biotin und Folsäure bestehen. Diese Vitamine schützen die Nerven und wirken bei Angstzuständen.

Vitamin C:   2-mal täglich 500mg.

Vitamin C ist ein Antioxidans; es senkt also den Anteil der freien Radikale, die beim Rauchen vermehrt anfallen. Es lindert auch die Entzugserscheinungen und mindert das Verlangen nach einer Zigarette.

Vitamin E:   400mg pro Tag

Vitamin E senkt ebenfalls den Anteil an freien Radikalen, und damit auch das Risiko für Herz- und Arterienerkrankungen.

Pantothensäure:   (Vitamin B5): 2-mal täglich 500mg.

Dieser Nährstoff fördert die Ausschüttung von Antistresshormonen über die Nebenniere. Du kannst dich optimal an den Stress eines Entzugs gewöhnen.

Kava Kava:   3-mal täglich 250mg.

Diese Heilpflanze hat sich bei Angstzuständen, Unruhe, Nervosität u.a bewährt.

Tipps für Nikotinentzug

Sport und Bewegung helfen dir definitiv dabei. Es wird nicht nur die Laune verbessert, sondern auch dein Wohlbefinden. Bewegung ist ohnehin nie schädlich. Folglich ist es prima wenn du gleich mit Sport entgegen trittst. Dabei werden bei dir Glückshormone frei. Du wirst vom permanenten Griff zur Zigarette abgelenkt. Auch ein kurzer Spaziergang kann das Verlangen verhindern.

Sport ist tatsächlich ein sehr effektives Mittel. Es hilft gegen schlechte Laune, Nervosität oder Schlafstörungen. Probiere es einfach doch mal aus! Am besten du planst gleich mehrere Trainingseinheiten pro Woche ein.

Versuche bevor du mit dem Rauchen aufhörst, dir einen Plan zu erstellen. Welchen Problemen du wie entgegentreten möchtest. Wenn du gereizt bist, könntest du es mit Yoga oder anderen Entspannungsübungen versuchen. Bekommst du Kopfschmerzen, dann gehe eine Runde an die frische Luft. Wenn deine Verdauung dir Probleme bereitet, konsumiere jede Menge Obst und Gemüse. Trinke dazu reichlich Wasser. Das ist übrigens auch deswegen zu empfehlen, weil du dann eine mögliche Gewichtszunahme vorbeugst.

Alleine ist das Vorhaben mit dem Nikotinentzug immer schwieriger, als wenn du es in einer Gemeinschaft tust. Suche dir jemanden, der es bereits erfolgreich hinter sich gebracht hat. Er wird dir sicher gerne jederzeit mit Tipps zur Verfügung stehen. Suche dir gleichgesinnte, welche dich in deinem Vorhaben unterstützen.

Welches Schüssler Salz bei Nikotinentzug

Wenn du dich dazu entschlossen hast das Rauchen aufzugeben, solltest du zunächst grundlegend deine Ernährung umstellen. Denn durch den Nikotinentzug stellt sich dein Stoffwechsel um. Dadurch werden sich deine Geschmacksknospen wieder erholen und regenerieren. Das ist nicht nur mit einem besseren Geschmacksempfinden verbunden, sondern steigert meistens auch deinen Appetit. Um dem etwas entgegenzuwirken, solltest du viel trinken Obst und Gemüse essen.

Die Rauchentwöhnung kannst du wunderbar mit den Schüssler Salzen unterstützen:

Durch Salzen Nr. 6 (Kalium sulfuricum) und Nr. 10 (Natrium sulfuricum) wird dein Körper entschlackt. Zudem unterstützt du deine Ausscheidungsorgane wie Leber, Galle und Niere.

Das Schüssler-Salz Nr. 9 (Natrium Phosphoricum) eignet sich um dein Säure-Basen-Gleichgewicht aufrecht halten und den Stoffwechsel in Gang zu bringen. Das Salz wird dafür sorgen, dass Sodbrennen, Magendruck und Völlegefühl als Begleiterscheinungen von selbst verschwinden.

Salz Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) solltest du zwischendurch im Mund zergehen lassen um deine Nerven zu unterstützen. Da in der Zeit deiner Rauch – Entwöhnung deine Nerven womöglich blank liegen. Die Einnahme am Abend hat sich gut bewährt.

Wenn die schlimmste Zeit des Nikotinentzugs hinter dir ist, sollten du noch eine Zeitlang die Schüssler Salze Nr. 6 (Kalium sulfuricum) und Nr. 11 (Silicea) weiter einnehmen. Du unterstützt in dieser Kombination deine Haut und Schleimhaut.

Sind deine Entzugserscheinungen akut und besteht das Gefühl stark „unter Strom“ zu stehen, so kannst du auch das Salz Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) einnehmen. Hier hat sich vor allem die Einnahme in Form der so genannten „Heißen Sieben“ bewährt. Es werden 10 Tabletten des Salzes Nr. 7 in 200 ml abgekochtem, heißem Wasser aufgelöst und dann schluckweise getrunken.